Lehrsatz des Pythagoras

Pythagoras lebte als Philosoph etwa 580 – 500 v. Chr. im griechischen Samos. Sein berühmter Lehrsatz lautet:

In jedem rechtwinkligen Dreieck ist die Summe der Kathetenquadratflächen gleich der Fläche des Hypotenusenquadrates

Heinrich Knoche erklärt Pythagoras

In seinem Buch „Raumlehre für mehrklassige Volksschulen“ aus dem Jahre 1907 erläutert Knoche die Begriffe des rechtwinkligen Dreiecks und gibt für angehende Lehrer Beispiele, wie es auch hier an der letzten Station des Lehrpfades als Intarsie, eingebettet im Pflaster, zu sehen ist.

  • – Das Dreieck ist rechtwinklig, es hat einen 90°-Winkel!
  • – Die zwei Seiten des Dreiecks an dem rechten Winkel nennt man Katheten.
  • – Die größte Dreiecksseite, die dem rechten Winkel gegenüber liegt, nennt man Hypotenuse.

Hier der Übersetzungstext zum Original in Frakturschrift:

Zeichne ein rechtwinkliges Dreieck, bei welchem die eine Kathede 6 cm, die andere 8 cm lang ist; die Hypotenuse wird dann genau 10 cm lang. Errichte dann über jeder Seite ein Quadrat und teile jedes ein in qcm. Du erhälst dann eine Figur, wie vorstehende; dieselbe wird aber größer.

Schneide mehrere rechtwinkelig = ungleichschenkelige Dreiecke aus. Dann zeichne eben solche Dreiecke, errichte über jeder Seite ein Quadrat, lege aber das Quadrat über der kleinen Kathede so an das der größeren, wie nebenstehende Figur zeigt. Dann lege das betreffende ausgeschnittene Dreieck nach Anleitung nebenstehender Figur 4 mal in das Hppotenusenquadrat, auch 4 mal in die aus den beiden anderen Quadraten gebildete Figur und siehe zu, ob nicht die in beien Fällen übrig bleibenden Quadrate von gleicher Größe sind. Überlege, was daraus folgt.

Buch „Raumlehre“, Ausgabe für Lehrer, Neubearbeitung 1909

Es folgt ein Auszug aus dem Buch. Zur besseren Lesbarkeit wurde die Frakturschrift übersetzt. Er zeigt, wie Heinrich Knoche zwischen Kopfrechnen und Tafelrechnen unterscheidet.

1) Auffindung des pythagoreischen Lehrsatzes durch Rechnen
Pythagoreische Zahlen
a. für das Kopfrechnen:  3,4,5; 6,8,10; 8,15,17; 9,12,15; 12,16,20; 20,15,25.
b. für das Tafelrechnen: 12,35,37; 13,84,85; 15,36;39; 25,60,65; 28,195,197.
Die beiden ersten Zahlen jeder Gruppe geben die Länge der beiden Katheten, die dritte die Länge der Hypotenuse eines rechtwinkligen Dreiecks an. Man lasse deren Quadrate berechnen und finden, dass die Summe der Kathetenquadrate dem Hypotenusenquadrate in jedem dieser Fälle gleich ist.
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