Aktiv im Ort

40 Jahre wirkte Heinrich Knoche in Herdringen. Maßgeblich bestimmte er neben seiner Schultätigkeit auch das gesellschaftliche Leben im Dorf. Der Kirche stand er nahe. So war er auch im Baukomitee der neuen Kapelle. Nach Fertigstellung wirkte er dort, wie schon in der ersten Herdringer Kapelle von 1376, als Küster, Harmonium-Spieler und Läuter.

Der Gesangverein MGV Accordia wurde 1879 von Knoche gegründet, dessen erster Dirigent er war. Ebenso war er Initiator volkstümlicher Theaterstücke im Gasthof Wigard / Schweineberg. Nicht nur aus schulischer Sicht zählten zu seinen Hobbys die Bienenzucht in der Gemeindescheune und die Obstbaumzucht. In seinem „Anstellung-Patent“ von 1854 wird Knoche aufgetragen: „Ferner wird demselben zur Pflicht gemacht, die vorhandene Obstbaumschule in ihrer bestimmten Größe vorschriftsmäßig zu warten und die Schuljugend auch in diesem Industrie-Zweige zu unterrichten.“

Die preußische Regierung forderte von allen Städten und Gemeinden die Anlage solcher Gärten für Schulzwecke und überwachte auch die ordnungsgemäße Durchführung. Diese Aufgabe erfüllte Knoche mit Hingabe, hatte er doch die Obstbaumzucht bereits als Ausbildungsfach im Lehrerseminar und das Fach mit der Note „gut“ abgeschlossen. Vor dem Schulbau 1879 war die Fläche der Schule und des Schulhofes die Baumschule des Obstbaumzüchters, später ein Obstgarten in der Nähe. Er versorgte seine Familie mit der Bewirtschaftung von Gärten, Äckern und Wiesen sowie Viehhaltung nebenan in der Gemeindescheune. 1876 nahm Knoche an einem Turnkursus teil.

In Preußen wurde in der damaligen Zeit erhöhter Wert auf körperliche Ertüchtigung gelegt und das Fach „Turnen“ im Schulunterricht eingeführt. Auch in den Lehrerverbänden übernahm er Verantwortung. So war er u.a. Vorstand im Westfälischen Provinzialverein des Kath. Lehrerverbandes. Die Regierung setzte ihn auch als Koordinator der Schulen in den umliegenden Orten ein.

Heinrich Knoche im Jahr 1890
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