Verbesserungen von Rechenmethoden

Auf dem Dorfplatz erinnert die Büste an den großen Mathematiker Heinrich Knoche und zeigt stichwortartig noch einmal sein Wirken auf.

Bis zu seinem Tod hatten seine Bücher eine Gesamtauflage von 6 Mio. Seine Erben mussten Fachleute beauftragen, die die Bücher entsprechend den sich wandelnden Vorschriften überarbeiteten. Diese wurden weiterhin bis in die 1940-er Jahre in den Schulen verwendet.

Knoche schrieb unter anderem Bücher zu Sozialgesetzen. Nach Einführung der neuen Sozialversicherungen in Preußen 1884 bis 1891 befasste sich Knoche in den Bücher mit der Berechnung der individuellen Leistungen, damit jeder Versicherte seine Ansprüche für den Leistungsfall selbst berechnen konnte. Aber seine Rechenbücher für die Volksschule waren das Nonplusultra und wurden international anerkannt, was ihm dann auch den kaiserlichen Orden einbrachte.

Das Dorf Herdringen würdigt seinen Namen dadurch, dass die Grundschule, die angrenzende Straße und der Dorfplatz seinen Namen tragen. Hier eine Presseauswahl der Anerkennung in der damaligen Zeit.

Presseauswahl

  • 1899 steht im Pädagogischen Sprechsaal in Luxemburg:
    „Zum Zwecke der Durchdringung des ganzen Pensums …“dürfte sich kaum eine andere Schrift in gleichem Maße eignen wie das oben angezeigte Werk.“
  • 1900 schreibt Franz Soucek in Brandau, Böhmen (Tschechien):
    „Ich finde das Werk für entschieden epochemachend und erlösend aus dem Wirrsale, das jetzt auf diesem Gebiete herrscht.“
  • 1903 hat der k. k. Hofrat Universitätsprofessor an der Deutschen Universität in Prag a. D. Dr. Otto Willmann die Widmung seines neuen Werkes „Theoretisch = praktische Anleitung zur Erteilung des Rechen = und Raumlehreunterrichts“ angenommen:
    „Wir wissen (Anm.: aufgrund von Knoches Erkenntnissen) auf das bestimmteste, was abstrakte Zahlen und Zahlbegriffe ihrem Wesen nach sind und wie sie in der menschlichen Seele entstehen, und hieraus ergeben sich alle Vorschriften zur Gestaltung einer rationellen Rechenmethode.“
  • 1904 war die Kunde von seinem neuem Lehransatz auch über den großen Teich nach Amerika gedrungen. Er übersandte sein Rechenwerk an einen dortigen Jesuitenpater und korrespondierte mit einem Pastor in Chicago zwecks Übersendung geeigneter Bücher, um dort den Rechenunterricht zu verbessern.
  • 1907 widmete Knoche erneut dem Professor Dr. O. Willmann, jetzt wohnhaft in Salzburg, ein neues Werk. Dem Professor verdankte er wesentliche Impulse für seine Arbeit. Dieser nahm die Widmung gern an und schrieb ihm:
    „Ich wünsche, dass Gott Ihnen noch lange die Rüstigkeit des Geistes schenke, die Sie betätigen.“
  • Der österreichische Seminarlehrer R. Slabinger in Bozen verehrte Knoche so sehr, dass er sogar um diesen persönlich kennenzulernen, nach Hüsten zu Besuch kam.

Und noch heute findet sich die von Heinrich Knoche entwickelte Zähltafel – in Dreiergruppen angeordnet – weltweit auf Telefonen, Fernbedienungen und Computertastaturen wieder.

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